Samstag, September 15, 2007

Paris

Bonjoureeee!

So, seit zwei Wochen bin ich nun in Paris. Nach zwei einfach nur unglaublichen Monaten in Australien hat es mich wieder einmal nach Frankreich verschlagen. Vor zwei Wochen habe ich mein Praktikum angefangen. Falls ihr’s vergessen habt: ich arbeite zur Zeit bei GE Healthcare consulting. An sich macht mir die Arbeit sehr viel Spaß, allerdings bin ich teilweise noch ein bisschen überfordert. Aber das wird sich schon noch regeln. Wir sind zur Zeit drei Praktikantinnen. Tatiana, Stephanie und ich. Tatiana und ich haben in meinem ersten Semester in Compiegne zusammen studiert. Das war eine sehr schöne Überraschung, sie an meinem ersten Tag dort anzutreffen. Was sich allerdings als nicht so leicht herausgestellt hat, war die Wohnungssuche. Ich gebe zu, dass es vielleicht ein bisschen leichtsinnig war, am Wochenende vor Praktikumsbeginn und ganz ohne auch nur eine Idee einer Wohnung nach Paris zu düsen, aber wenn man nicht vor Ort ist, dann kann man das hier schon mal gleich vergessen. Also Ausländer in Paris ist es quasi unmögliche eine Wohnung zu finden. Es werden immer Garantien von den Eltern gefordert, die aber bei in Deutschland lebenden Eltern nicht akzeptiert werden. Wenn man dann auch noch ein Zimmer für nur 6 Monate sucht, dann wird es ganz utopisch. Ich bin also die letzten zwei Wochen in jeder freien Minute nach Paris gefahren und habe mir diverse Wohnungen angeschaut. Meistens hat man sich in einer riesigen Gruppe das Zimmerchen angeschaut. Da hier ja zurzeit Semesterbeginn ist, ist auch zudem leider alles voll mit Studis die dann immer fein mit ihren Eltern im Schlepptau aufmarschieren. Was aber noch viel schlimmer ist, sind die Preise hier. Für ein Zimmerchen von 12m² im 7. Stock, ohne Aufzug und mit Toilette auf dem Gang verlangen die sage und schreibe 500-600 Euro. Und das sind vielleicht Dreckslöcher!!!!

Ja, so haben sich die letzten zwei Wochen leider als ein bisschen deprimierend herausgestellt. Heute kam dann zum Glück die Erlösung: Ich kann in der Wohnung, in der ich zu Zeit wohne bleiben und dass noch nicht mal für viel Geld. Adnan (27, Urfranzose) hat sich von seiner Freundin getrennt, die dann ausgezogen ist. Er will aber nicht alleine wohnen, also hat er sich nach einem Colocataire umgeguckt. Allerdings hat sich die Freundin dann plötzlich überlegt, dass sie doch lieber keinen Nachmieter haben will, sondern die Wohnung verkaufen möchte. Das war allerdings alles etwas unlogisch, da sie die Wohnung nicht vor Ende des Jahres verkaufen können und sie so also ihren Pflichtteil (die Wohnung ist noch nicht ganz bezahlt) noch zahlen muss. Und da sind doch 500 Euro doch schon mal was. Aber nein, sie wollte lieber gar nichts haben, sonst hätte sie sich mit den Steuern rumplagen müssen etc. Tja aber dann hat der gute Adnan ein bisschen umhergeredet und tataaa, ich darf hier wohnen bleiben.

Ich wohne jetzt also in Issy-les-Moulineaux, einem kleinen Vorörtchen von Paris, 10 Minuten mit dem RER vom Eifelturm entfernt (die Spitze sieht man sogar von unserem Balkon) Sonst ist die Wohnung auch einfach mal super genial. Wir haben ein schickes Wohnzimmer mit schickem TV, Küche mit Waschmaschine und allem drum und dran. Und ich habe sogar eine Garage!!! Besser geht’s fast gar nicht. Da hier im Moment noch Sommer ist, werde ich mich am Wochenende dann auch mal entspannt nach Paris gegeben und meine neue Heimat erkunden ;) Berichte folgen…